Das Wort zum Freitag, dem Dreizehnten
Was, ich soll abergläubisch sein, nur weil ich einen Einräppler im Portemonnaie habe oder mich über ein vierblätteriges Kleeblatt freue. Auf gar keinen Fall, so einfach ist das nicht. Ich bin definitiv nicht abergläubisch.
Schliesslich habe ich keine Angst vor schwarzen Katzen, die meinen Weg kreuzen. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich mir nie merken kann, ob die Katze nun von links oder von rechts kommend meinen Weg kreuzen muss, damit es tatsächlich Unglück bringt.
Auch von Unglückszahlen halte ich nichts. «Wieso haben so viele Menschen vor Freitag dem 13ten Angst?», frage ich mich. An diesen Tagen passiert doch auch viel Positives. So hat am 13. August 2010 ein Franzose 13 Millionen Euro im Lotto gewonnen. Und was ist mit all den Menschen, die an einem Freitag dem 13ten geboren worden sind?
In anderen Ländern gilt auch nicht die 13 als Unglückszahl. So klingt Vier auf Chinesisch gleich wie das Wort Tod. Aus diesem Grund fährt in vielen öffentlichen Gebäuden der Lift vom dritten gleich in den fünften Stock. Zudem darf dort bei einem Fest die Anzahl Gäste niemals etwas mit einer Vier zu tun haben.
Also, so abergläubisch bin ich ja definitiv nicht! Nur der Vollständigkeit halber sei hier aber doch noch erwähnt, dass meine Lieblingszahl Acht in China Wohlstand und Glück bedeutet. Das beruhigt mich sehr.
Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto mehr komme ich ins Grübeln. Ist es etwa auch Aberglaube, wenn ich jemandem die Daumen drücke oder wenn ich versuche, alle Kerzen auf dem Geburtstagskuchen aufs Mal auszublasen? Wieso habe ich mir letztes Mal etwas gewünscht, als ich eine Sternschnuppe gesehen habe? Mmh, ich werde langsam nachdenklich.
In diesem Moment höre ich eine Klirren und Scheppern in der Küche. Rasch renne ich zur Küchentür, laufe dann ganz vorsichtig ohne auf die Fugen zu treten (das soll ja angeblich Unglück bringen) zu meinem Kind, das zwischen Tomatensosse, Nudeln und Scherben auf dem Fussboden steht. Da rutscht mir spontan ein «Scherben bringen Glück!», aus dem Mund.